MNR, TUMCS

Akzeptanz für H2-Projekte in Deutschland: Neue Studie von Prof. Menrad Wasserstoff: Was Bürger überzeugt – und was nicht

Wie groß ist die öffentliche Akzeptanz für H2-Projekte und welche Rolle spielt sie bei der Umsetzung solcher Vorhaben? Eine neue Studie der Professur Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe (MNR) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) am TUM Campus Straubing (TUMCS) liefert dazu nun Antworten. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von über 1.200 Menschen in Deutschland, durchgeführt wurde die Studie von Johannes Buchner, Dr. Thomas Decker und Prof. Dr. Klaus Menrad.

Die Studie zeigt, dass Vertrauen in die Sicherheit der (zukünftigen) Anlagen und in das Projektmanagement entscheidende Faktoren für die Akzeptanz sind. Die Zustimmung steigt, wenn der Nutzen grüner Wasserstoffprojekte von der Bevölkerung als größer eingeschätzt wird als die wahrgenommenen Risiken der Technologie. Zudem bevorzugen Personen, die bereits Erfahrungen mit (grünem) Wasserstoff gemacht haben, diese Technologie eher.

Auch die Bürgerbeteiligung spielt eine besondere Rolle: Während reine Information über grüne Wasserstoffprojekte die Akzeptanz fördert, wirkt sich die Möglichkeit zur Konsultation – also zur Meinungsäußerung und Mitbestimmung – eher negativ aus. Dies deutet darauf hin, dass die Öffentlichkeit grundsätzlich offen für grüne Wasserstoffprojekte ist, aber weniger aktive Mitsprache wünscht. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass eine umweltbewusstere Einstellung die Akzeptanz von grünen Wasserstoffprojekten verringern kann.

Regelmäßige Information und Transparenz steigern Vertrauen

Um die gesellschaftliche Unterstützung zu erhöhen, empfiehlt die Studie politischen Entscheidungsträgern und Projektverantwortlichen, die Öffentlichkeit regelmäßig und transparent über grüne Wasserstoffprojekte zu informieren. Dies könne auch das Wissen in der Gesellschaft über grünen Wasserstoff und dessen Produktion fördern. Besonders wichtig seien dabei hohe Sicherheitsstandards bei der Produktion sowie eine klare Kommunikation der Vorteile grünen Wasserstoffs, um Vertrauen in der Gesellschaft zu schaffen und langfristig zu bewahren. Praktische Erfahrungen, etwa durch lokale Informationsveranstaltungen und öffentliche Vorführungen von Wasserstofftechnologien, könnten die gesellschaftliche Akzeptanz weiter stärken.

Die Ergebnisse der Forschung bieten wertvolle Einblicke in die gesellschaftlichen Bedingungen, die für den Ausbau der grünen Wasserstoffproduktion in Deutschland notwendig sind. Sie liefern politischen Entscheidungsträgern und industriellen Akteuren Handlungsempfehlungen, um grüne Wasserstoffprojekte mit breiter Unterstützung umzusetzen und so die Energiewende in Deutschland und international voranzutreiben.

Weitere Informationen zur vollständigen, englischsprachigen Studie sowie zu den Kontaktdaten der Autoren finden sich unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1364032124007834

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